Naikan
NAIKAN (japanisch) bedeutet "Innenschau" oder "Innere Beobachtung".
NAIKAN ist eine Methode um sich und sein Verhalten im Umgang mit anderen Menschen besser kennen zu lernen und alte Muster aufzulösen. Es bietet die Möglichkeit einen Stopp in der Zeit einzulegen und in Stille und ohne äußere Ablenkung sein bisheriges Leben und Handeln zu betrachten.
Beim NAIKAN werden wir von unserer einseitigen Sichtweise frei. Dadurch können wir unser Umfeld und die Beziehung zu unseren Mitmenschen aus einem anderen Blickwinkel sehen. Die wichtigste Grundhaltung dabei ist das eigene Erkennen und die eigene Einsicht.
Wir können unser "Heute" nur so erleben,
wie wir es in der Vergangenheit programmiert haben.
Das heißt auch, mit unserem "Heute" legen wir
unser Denken, Fühlen und Handeln von "Morgen" fest.
Ishin Yoshimoto, der Begründer von Naikan
Die NAIKAN-Übung
Während NAIKAN prüfen wir uns selbst gegenüber einer Bezugsperson (Mutter, Vater, Geschwister, Partner ...) oder gegenüber einem Thema (Arbeit, Alkohol, Drogen ...) in chronologischen Zeitabschnitten unseres Lebens.
Um die Erinnerungen wieder aufzufrischen, stellen wir die 3 NAIKAN-Fragen:
- Was hat die Person in diesem Zeitraum für mich getan?
- Was habe ich für diese Person getan?
- Welche Schwierigkeiten habe ich dieser Person bereitet?
Die Erinnerungen werden im NAIKAN weder analysiert noch bewertet. Es werden keine anderen Fragen gestellt. - Die vierte Frage, welche Schwierigkeiten andere mir gemacht haben, liegt nicht in meiner Verantwortung und wird beim NAIKAN nicht beachtet!
Die klassische Form einer NAIKAN-Übung dauert eine Woche. Es gibt auch andere NAIKAN-Möglichkeiten.
Jeder Mensch kann NAIKAN üben, wenn er seine innere Welt betrachten und seine Verhaltensweise im Denken, Fühlen und Handeln durchforschen will.
